Vorbereitungskurs LAP zum Technischen Zeichner für Maschinenbau: So erleichtern Sie sich die Zeichnungserstellung

Vorbereitung auf die LAP zum Technischen Zeichner

Ein Vorbereitungskurs zeigt Ihnen im Normalfall, welche Schritte Sie bei der LAP (Lehrabschlussprüfung) zum Technischen Zeichner für Maschinenbau beachten müssen.

Die Suche nach einem Vorbereitungskurs für die LAP ist manchmal nicht ganz so einfach. Immerhin soll dieser zum einen die Prüfung widerspiegeln und zum anderen eine Lernerleichterung bieten. Wir zeigen Ihnen vorab in 4 Schritten, wie Sie sich für Ihren Prüfungstag einen roten Faden zurechtlegen, an dem Sie sich entlang arbeiten können.

Vorbereitungskurs: Das ist für die praktische Prüfung wichtig

Die meisten kennen es: Der Lehrabschluss rückt näher und plötzlich taucht das Gefühl auf, sich an nichts mehr erinnern zu können. Die letzten Berufschuljahre scheinen verschwunden zu sein. Die Nervosität steigt. Aus Verzweiflung versuchen sie, alle vorhandenen Unterlagen durchzugehen. Viele fragen sich, wo sie anfangen und wie sie den ganzen Stoff verstehen sollen. Ein Gefühl der Hilflosigkeit entsteht.

Wenn Sie diese Situation auch kennen oder Ihnen unklar ist, was Sie bei der Lehrabschlussprüfung erwartet, helfen Ihnen ein paar grundlegende Tipps.

1. Schritt-für-Schritt Anleitung für normgerechte Zeichnungen

Für den praktischen Teil der Lehrabschlussprüfung ist es wichtig, die Zeichnungen normgerecht auszuarbeiten. Mithilfe einer 9 Punkte Schritt-für-Schritt Anleitung übersehen Sie nichts und erkennen, welche Details Sie bei der Prüfung nicht vernachlässigen dürfen.

  1. Achten Sie darauf, dass Sie alle Messmittel (Messschieber, Messschraube, Geodreieck Bandmaß) bedienen und korrekt ablesen können.
  2. Üben Sie im Vorfeld das Zeichnen von Freihandskizzen, auf denen alle normgerechten Informationen eingetragen werden.
  3. Üben Sie das Übertragen von geometrischen Formen und deren Abmessungen von einem realen Modell. Stoppen Sie auch Ihre Zeit, die Sie dafür benötigen. Planen Sie für 5 Bauteile nicht mehr als 2 Stunden ein. So haben Sie im Anschluss noch genügend Zeit für die Erstellung der technischen Zeichnung mittels CAD-Software (Autocad, Inventor, SolidWorks, SolidEdge, Creo, NX).
  4. Vergessen Sie nicht, alle Tabellen und deren Inhalte anzuführen (Stückliste, Bohrungstabelle, Passungstabelle, Revisionstabelle).
  5. Zeichnen Sie die Handskizze mit einem Bleistift mittlerer Härte (kein Kugelschreiber, Feinliner, Edding…). Dadurch ist es Ihnen möglich, einen Zeichen- oder Beschriftungsfehler mittels Radiergummi auszubessern.
  6. Achten Sie auf eine gut lesbare Schrift. Es hilft Ihnen in stressigen Situationen, Ihre eigene Schrift wieder zu entziffern (Tipp aus der Erfahrung).
  7. Zeichnen Sie die Modelle im korrekten Maßstab. Vermerken Sie diese auf der Zeichnung.
  8. Vergessen Sie keine Beschriftungen. Dazu gehören Oberflächenzeichen, Härteangaben, Freistichnormen, Form- und Lagetoleranzen, Allgemeintoleranzen, Kantenbruch, Ansichtsbezeichnungen, Symmetrielinien, Schnittpfeile, Detailbeschriftungen, Zentrierbohrungsnormen und Rändel. Vor allem aber darf Ihr Name nicht auf der Zeichnung fehlen, da ansonsten keine Zuordung  gegeben ist.
  9. Schraffuren (Achtung Regel bei Baugruppe), Schraffurwinkel, Schraffurabstand.
"Das Tabellenbuch ist die Bibel des Technikers/der Technikerin"

2. Freihandskizzen erstellen und richtig anwenden

Sie haben schon lange keine Freihandskizzen mehr erstellt und sind sich nicht sicher, welche Elemente diese beinhalten soll? Wir erarbeiten mit Ihnen gemeinsam Ihre Handzeichnungsfertigkeiten. Damit sind Sie bestens gerüstet.

  • Bitte verwenden Sie zum Üben ein unliniertes weißes Blatt DIN A4 im Querformat.
  • Sehen Sie sich nun den zu übertragenen Bauteil genau an. Entscheiden Sie, in welcher Ausrichtung dieses am besten auf dem Blatt gezeichnet werden soll (wenn möglich ohne Schnittansicht –> Zeitfaktor).
  • Messen Sie nun mit dem Messwerkzeug Ihrer Wahl den vorliegenden Bauteil ab. Übertragen Sie das gemessene Maß inkl. 2 Nachkommastellen auf Ihr Blatt. Bitte beachten Sie beim Übertragen auf Ihre Handschrift. Sollte diese im “normalen” Alltag schon schwierig zu entziffern sein, tun Sie sich im Prüfungsmodus einen Gefallen und arbeiten Sie sauber.
  • Wiederholen Sie den vorherigen Ablauf so lange, bis alle messbaren Elemente vom Vorbild auf der Handskizze dargestellt sind.
  • Im nächsten Schritt wird die Freihandskizze bemaßt und beschriftet. Siehe nochmals Punkt 1.
  • Nehmen Sie sich nun nochmals die Zeit, das Bauteil und die Zeichnung zu vergleichen. So vergessen Sie nicht, ein Element zu übertragen.
  • Ist alles soweit korrekt, können Sie nun die vorherigen Schritte bei allen zu zeichnenden Bauteilen wiederholen, um anschließend alle Skizzen in das von ihnen gewählte CAD-System zu übertragen.
"Die Grundlage einer sauberen technischen Zeichnung ist die Handskizze"

3. Erstellung normgerechter Zeichnungen anhand der vorher angefertigten Freihandzeichnungen

Bei der Überleitung der Freihandskizzen in die Fertigungszeichnung sind ebenfalls ein paar Details zu beachten. Wir weisen Sie auf Stolpersteine hin und helfen Ihnen, diese aus dem Weg zu räumen.

Bevor Sie beginnen, Ihre Handskizze zu übertragen, stellen Sie sich folgende Fragen:

  • In welchem Maßstab möchte ich mein Modell auf der Zeichnung darstellen?
  • Welches Blattformat ist für mein Modell und den gewählten Maßstab sinnvoll? Haben alle nötigen Informationen im gewählten Format Platz?
  • Sind die Zeichnungseinheiten der Vorlagedatei korrekt eingestellt? (In den meisten Programmen sind nicht die metrischen, sondern die zöllischen Einheiten voreingestellt. Vergewissern Sie sich zu Beginn der Zeichnungseinstellung, ob diese Einheiten korrekt eingestellt sind.)
  • Habe ich das nötige Arbeitsverzeichnis zugewiesen, bzw. die Projektdatei angelegt? (Jede Software geht mit der Datensicherung anders um. Daher liegt es in Ihrer Verantwortung, dies – je nach verwendetem Programm – festzulegen. Wenn Sie in Ihrer CAD-Software geübt sind, sollte dies die leichteste Übung darstellen.)

Da nun alle Voreinstellungen getroffen sind, können Sie beginnen, die Freihandzeichungen zu übertragen.

Nun gilt es ein 3D-Modell (Ausnahme AutoCAD) zu erstellen und darin alle gemessenen Geometrien nachzubilden.

Ist dies geschafft, sind bei manchen Programmen noch die Querschnitte zu definieren (Creo).

Bei allen Programmen (Ausnahme AutoCAD) sind jetzt die Werkstoffe und Parameter der Bauteile zu wählen bzw. zu vergeben. Dies ist für die Übergabe an die 2D-Datei notwendig.

Starten Sie mit der Erstellung der 2D-Ableitung. Wählen Sie im ersten Schritt das Blattformat aus. Zum jetzigen Zeitpunkt sollten Sie schon entschieden haben, in welchem Maßstab Ihr Modell dargestellt werden soll (2:1, 1:1, 1:2…).

Beginnen Sie entweder mit der Drauf- oder Vorderansicht. Von diesen lassen sich die weiteren Ansichten optimal entwickeln.

"Man kann einem Menschen nichts lehren, man kann ihm nur helfen,
es in sich selbst zu entdecken."

4. Kontrolle und Ausdruck einer normgerechten, technischen Zeichnung

So kontrollieren Sie Ihre Zeichnung am besten auf Vollständigkeit

  • Bitte gehen Sie systematisch und nach Themen vor.
  • Überprüfen Sie zuerst, ob alle geometrischen Informationen auf der Zeichnung dargestellt sind. Kann mit ihnen das Bauteil gefertigt werden?
  • Im nächsten Schritt werden alle Bemaßungen und Toleranzen auf Richtigkeit und Vollständigkeit geprüft. Sind alle Durchmesserzeichen (ø), Schlüsselweiten (SW) und Quadratzeichen (■) vor den Bemaßungen gesetzt? Sind die Ansichten ausreichend bemaßt?
    Falls Überbemaßungen vorhanden sind, sind diese in Klammer ( ) gesetzt?
  • Ist das Schriftfeld mit allen nötigen Informationen befüllt? Name, Datum, Allgemeintoleranz, Kantenbruch, Blattformat, Blattzahl, Blattnummer, Projektionsmethode, Masse, Halbzeug, Benennung und Werkstoff?
  • Sind alle Beschriftungen und Tabellen am Blatt vorhanden? Härteangaben, Beschichtungen, Oberflächenangaben, Toleranztabellen, Passungstabellen, Stücklistentabellen, Stücklistenballons und Revisionstabellen?

Diese Einstellungen sind beim Ausdruck der Fertigungszeichnung zu berücksichtigen.

Es gibt 4 Bereiche, die beim Erstellen eines Ausdruckes einzustellen sind. Stellen Sie sich für jeden Bereich folgende Frage:

  1. Blattformat/Orientierung: Passt das gewählte Blattformat zum Druckformat Ihres Druckers?
  2. Maßstab: Wollen Sie das Blatt vergrößert, verkleinert oder wie gezeichnet drucken?
  3. Druckbereich: Entspricht der Druckbereich dem zu druckenden Blattformat?
  4. Drucker/Plotter: Kann der Drucker/Plotter das gewählte Format drucken?

Wenn Sie die oben beschriebenen Punkte verinnerlichen, erleichtert es Ihnen die Arbeit in der Praxis. Denn stellen Sie sich einfach mal folgende Situation vor:

Sie waren bei einem Kunden, um Ersatzteile einer Maschine Ihres Unternehmens zu vermessen. Da es sich um eine Maschine handelt, die seit Jahren nicht mehr vertrieben wird, müssen die Ersatzteile maßgenau nachgefertigt werden. Sie haben jedoch nicht die Möglichkeit, diese von Ihrem Kunden mitzunehmen. Deshalb erstellen Sie vor Ort Handskizzen von den Ersatzteilen. Wäre es in dieser Situation nicht sinnvoll, alle Informationen auf die Handskizzen zu bringen? Dies erscheint zwar im ersten Moment einen zeitlichen Mehraufwand, ist jedoch eine Zeitersparnis. Für alle nicht dokumentierten oder vergessenen Informationen müssen Sie ansonsten entweder telefonisch oder schriftlich mit Ihrem Kunden Kontakt aufnehmen. Dies erfordert Zeit und Geld. Letztlich macht es Sie mit jeder weiteren Anfrage auch nach und nach unglaubwürdig.

Da Sie aber alles richtig gemacht haben, können Sie Ihre Beschriftungen einwandfrei lesen und somit rasch die Informationen übertragen.

Fühlen Sie sich nach wie vor noch unsicher, hilft Ihnen auch unser Online-Kurs als Vorbereitung für die Lehrabschlussprüfung weiter:

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